Aesthetics Update #13
Prädiktoren für die Attraktivität und Gesundheit des Gesichts beim Menschen
Foo et al. (2016)
Einführung
In der ästhetischen Medizin ist das Verständnis über die Faktoren, welche die wahrgenommene Attraktivität und Gesundheit des Gesichts beeinflussen, von zentraler Bedeutung. Diese Studie von Foo et al. (2016) untersucht umfassend, welche Gesichtsmerkmale sowohl die wahrgenommene Attraktivität als auch die tatsächliche Gesundheit signalisieren. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei den Merkmalen sexuelle Dimorphie, Symmetrie, Durchschnittlichkeit, Adipositas und Hautfarbe gewidmet.
Zusammenfassung
Die Studie analysiert, wie bestimmte Gesichtsmerkmale sowohl die wahrgenommene Attraktivität als auch die tatsächliche Gesundheit, einschließlich Immunsystem, oxidativen Stress und Samenqualität, beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen, dass bei Männern Maskulinität, Symmetrie und Durchschnittlichkeit die Attraktivität positiv vorhersagen, während Adipositas negativ korreliert ist. Bei Frauen sagen Feminität und das Fehlen von Adipositas die Attraktivität positiv voraus.
Methodik
Es wurden 101 Männer und 80 Frauen im Alter von 17 bis 35 Jahren rekrutiert. Gesichtsmerkmale wurden standardisiert fotografiert und analysiert. Gesundheitsparameter wie die bakterielle Abtötungskapazität im Speichel, oxidative DNA-Schädigung und Samenqualität wurden gemessen. Die Gesichter der Probanden wurden nach Attraktivität, wahrgenommener Gesundheit und anderen ästhetischen Merkmalen bewertet.
Ergebnisse
Gesichtsattraktivität: Maskulinität, Symmetrie und Durchschnittlichkeit korrelierten positiv mit der männlichen Attraktivität, während Adipositas negativ korrelierte. Bei Frauen war die Attraktivität positiv mit Feminität und negativ mit Adipositas assoziiert.
Wahrgenommene Gesundheit: Die wahrgenommene Gesundheit bei Männern korrelierte positiv mit Durchschnittlichkeit, Symmetrie und Hautgelbheit (Karotenoid-basierte Hautfarbe), jedoch negativ mit Adipositas. Bei Frauen war sie positiv mit Feminität assoziiert.
Immunsystem: Es wurden keine signifikanten Prädiktoren für die immunologische Gesundheit anhand der Gesichtsmerkmale gefunden.
Oxidativer Stress: Auch hier gab es keine signifikanten Zusammenhänge zwischen Gesichtsmerkmalen und oxidativem Stress.
Samenqualität: Maskulinität war ein positiver Prädiktor für die Samenqualität bei Männern, was die Hypothese unterstützt, dass Maskulinität ein Signal für männliche Fruchtbarkeit sein könnte.
Definition von Maskulinität und Feminität
Maskulinität: Bezieht sich auf Merkmale, die typischerweise mit männlichen Gesichtern assoziiert werden, wie beispielsweise kräftige Kieferpartien, ausgeprägte Wangenknochen und allgemein markantere Gesichtsstrukturen. Diese Merkmale wurden als Indikatoren für männliche Fruchtbarkeit interpretiert.
Feminität: Bezieht sich auf Merkmale, die typischerweise mit weiblichen Gesichtern assoziiert werden, wie weichere Gesichtszüge, größere Augen und eine zartere Kieferpartie. Diese Merkmale sind mit höheren Östrogenspiegeln und potenziell höherer Fruchtbarkeit bei Frauen verbunden.
Relevanz für die klinische Praxis
Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung spezifischer Gesichtsmerkmale in der ästhetischen Beurteilung und könnten in der ästhetischen Medizin dazu genutzt werden, Behandlungsansätze zu optimieren. Beispielsweise könnten Therapien, die auf die Verbesserung der Symmetrie, des sexuellen Dimorphismus und die Reduktion von Adipositas abzielen, die wahrgenommene Attraktivität steigern.
Conclusio
Die Studie zeigt, dass Maskulinität, Symmetrie und Durchschnittlichkeit Schlüsselmerkmale für die männliche Attraktivität sind, während Feminität und geringe Adipositas für die weibliche Attraktivität entscheidend sind. Diese Ergebnisse könnten ästhetische Behandlungskonzepte beeinflussen und weiterentwickeln.
Auf einen Blick
Ziel: Untersuchung der Prädiktoren für Gesichtsattraktivität und Gesundheit.
Teilnehmer: 101 Männer und 80 Frauen, 17-35 Jahre.
Methoden: Standardisierte Fotografie und Gesundheitsmessungen.
Ergebnisse: Maskulinität, Symmetrie und Durchschnittlichkeit positiv mit männlicher Attraktivität korreliert; Feminität und geringe Adipositas positiv mit weiblicher Attraktivität korreliert.
Klinische Relevanz: Optimierung ästhetischer Behandlungsansätze durch gezielte Merkmalsverbesserungen.
Quelle: Foo, Y. Z., Simmons, L. W., & Rhodes, G. (2016). Predictors of facial attractiveness and health in humans. Scientific Reports, 6, 39731. doi: 10.1038/srep39731.
Hauftungsausschluss: Diese Informationen stellen keine medizinische Beratung dar und ersetzen keine ärztliche Konsultation. Es wird keine Haftung für den Inhalt der Analyse oder der analysierten Studien übernommen.