Aesthetics Update #9
Der Einfluss des Klimas auf die Dosierungsanforderungen von Botulinumtoxin A bei ästhetischen Behandlungen
Borsky et. al. (2024)
Einleitung
Botulinumtoxin A (BoNT-A) ist eine bewährte Behandlung zur Reduktion von Falten, insbesondere im Bereich der Glabella. Die Dosierungsanforderungen können jedoch je nach verschiedenen Faktoren variieren, darunter Muskelmasse, Geschlecht, Alter und Ethnie. Eine neue Studie untersucht, ob das Klima, insbesondere die Sonneneinstrahlung, die erforderlichen Dosierungen von BoNT-A beeinflusst. Diese Erkenntnisse könnten wichtige Auswirkungen auf die klinische Praxis haben, insbesondere für ÄrztInnen in der ästhetischen Medizin, die Patienten in unterschiedlichen Klimazonen behandeln.
Zusammenfassung
Diese Studie von Borsky et.al. zeigt, dass Patientinnen, die in Regionen mit hoher Sonneneinstrahlung leben, höhere Dosen von BoNT-A benötigen, um eine vollständige Lähmung der Glabella-Muskulatur zu erreichen, im Vergleich zu Patientinnen in Regionen mit geringer Sonneneinstrahlung. Dies könnte auf chronische Verhaltensanpassungen an hohe Sonneneinstrahlung zurückzuführen sein, die zu funktionellen Unterschieden in der Muskulatur führen.
Methodik
Die Studie war eine vergleichende Kohortenstudie, die Daten von Patientinnen aus zwei Zentren verwendete: einem in Großbritannien (geringe Sonneneinstrahlung) und einem in Malta (hohe Sonneneinstrahlung). Eingeschlossen wurden Frauen im Alter von 35 bis 60 Jahren, die zwischen 2012 und 2019 eine Behandlung der Glabella mit BoNT-A erhielten. Ausschlusskriterien waren Rauchen, Fieber, Nicht-Einhaltung der Nachbehandlungsanweisungen und Unterbrechung der Kühlkette des verwendeten Toxins. Die Patientinnen wurden alle drei Wochen nachbeobachtet und erhielten bei Bedarf Nachinjektionen, bis eine vollständige Lähmung erreicht war.
Ergebnisse
Von den 523 eingeschlossenen Patientinnen benötigten die in Malta behandelten (hohe Sonneneinstrahlung) im Durchschnitt signifikant höhere Gesamtdosen von BoNT-A (29,2 Einheiten) im Vergleich zu den in Großbritannien behandelten Patientinnen (geringe Sonneneinstrahlung) mit 27,3 Einheiten (P = 0,0031). Auch nach Berücksichtigung des Alters blieb dieser Unterschied signifikant (P = 0,00574).
Relevanz für die klinische Praxis
Diese Erkenntnisse sind für die ästhetische Medizin von großer Bedeutung. ÄrztInnen sollten bei der Dosierung von BoNT-A das Klima berücksichtigen, in dem die Behandlung durchgeführt wird. In Regionen mit hoher Sonneneinstrahlung könnten höhere Dosen erforderlich sein, um die gewünschten ästhetischen Ergebnisse zu erzielen. Dies kann zu einer Anpassung der Behandlungsprotokolle und Schulungen führen, um sicherzustellen, dass Patientinnen unabhängig vom geografischen Standort optimal behandelt werden.
Schlussfolgerung
Die Studie belegt, dass das Klima, insbesondere die Sonneneinstrahlung, einen signifikanten Einfluss auf die erforderlichen Dosierungen von BoNT-A hat. Diese Erkenntnisse unterstützen die Anpassung der Behandlungsmethoden an die klimatischen Bedingungen, um effektivere und sicherere ästhetische Ergebnisse zu erzielen.
Auf einen Blick
Hintergrund: Botulinumtoxin A (BoNT-A) wird häufig zur Reduktion von mimischen Falten im Gesichtsbereich verwendet.
Methode: Vergleichende Kohortenstudie mit Patientinnen aus Großbritannien (geringe Sonneneinstrahlung) und Malta (hohe Sonneneinstrahlung).
Ergebnisse: Patientinnen in Regionen mit hoher Sonneneinstrahlung benötigen höhere Dosen von BoNT-A.
Klinische Relevanz: Behandlungsprotokolle sollten das Klima und die Lebensumstände berücksichtigen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Schlussfolgerung: Sonneneinstrahlung beeinflusst die Dosierungsanforderungen von BoNT-A und sollte bei der Behandlung berücksichtigt werden.
Quellenangabe
Borsky, K. L., Rodrigues, J. N., & Rodrigues, R. (2024). The effect of climate on the dose requirements of botulinum toxin A in cosmetic interventions. Plastic and Reconstructive Surgery, 154(1), 57e-62e. doi:10.1097/PRS.0000000000010913
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